Nahezu jede Generation verfügt über das ein oder andere Wort, das man wenige Jahrzehnte später schon gar nicht mehr kennt - beispielsweise, weil ein dazugehöriger Gegenstand oder ein Trend bereits aus der Mode gekommen sind oder sie durch ein anderes Wort ersetzt wurden. Während der Corona-Zeit sind beispielsweise Wörter wie Maskenmuffel, Ein-Freund-Regel oder Distanzunterricht entstanden, an die sich einige Zeit nach der Pandemie sicher niemand mehr erinnern wird. Genau so sieht es übrigens auch mit den folgenden Wörtern aus, die wir Ihnen in diesem Artikel vorstellen möchten. Wir präsentieren Ihnen: Wörter, die keiner mehr kennt.
Bandsalat

Ein Bandsalat war vor gar nicht allzu langer Zeit kein schmackhafter Salat, den man zum Mittag verzehrt hat: Stattdessen wurde damit der Umstand beschrieben, dass das Magnetband der geliebten Hörspielkassette mal wieder völlig ausgeleiert war. Wohl dem, der einen Bleistift zur Hand hatte und diesen in eines der Löcher der Kassette stecken konnte: Auf diese Weise ließ sich das Band im Handumdrehen wieder aufrollen, sodass man (hoffentlich) wieder seine Lieblingsmusik genießen konnte. Mit der Verdrängung der Kassette durch die CD verschwand auch das Wort Bandsalat in Vergessenheit.
Dreikäsehoch

Mit einem echten Käse hat das Wort Dreikäsehoch nichts zu tun. Es diente stattdessen als Bezeichnung für ein Kind, das sich trotz seines jungen Alters zu sehr in den Vordergrund rücken wollte. Oft bekam der Nachwuchs dann von einer älteren Person den Spruch "Du solltest erst mal wachsen, du Dreikäsehoch" zu hören.
Fisimatenten

Der Ursprung dieses sehr seltsam geschrieben Wortes ist nicht vollständig geklärt. Offenbar luden französische Soldaten während der Besatzung deutsche Mädchen häufig zu einem geselligen Abend in ihr Zelt ein, was auf französisch so viel bedeutet wie "Visitez ma tente" - Besuchen Sie mein Zelt. In Kombination mit dem deutschen Akzent könnte sich daraus schließlich das Wort Fisimatenten entwickelt haben. Dieses wurde wiederum von Eltern dazu verwendet, um ihre Kinder vor der Durchführung von blödsinnigen Aktionen zu bewahren. "Mach bitte keine Fisimatenten" bedeutete also so viel wie "Mach bitte keinen Unsinn".
piesacken

Früher hörte man des Öfteren in deutschen Kinderzimmern: "Hör auf deinen Bruder/deine Schwester zu piesacken. Die Bedeutung dieses Wortes ist recht einfach - es handelt sich lediglich um eine andere Bezeichnung für "ärgern".
Letzteres Wort hat sich mittlerweile durchgesetzt und kaum ein Mensch sagt heutzutage noch "piesacken".
Schwerenöter

Ein Schwerenöter ist nicht etwa ein Mensch, der sich in einer schweren Notlage befindet. Stattdessen wurde dieses Wort dazu verwendet, einen Mann zu umschreiben, der seinen Charme ein wenig zu sehr beim weiblichen Geschlecht spielen lässt. Ein Schwerenöter ist jedoch kein Kavalier, sondern leider das genaue Gegenteil davon: Er ist sowohl schönen Frauen, als auch dem Alkohol zu sehr zugeneigt und genießt in gehobenen Kreisen keinen sonderlich guten Ruf.
Heute würde man einen Schwerenöter vermutlich am ehesten als Playboy, Womanizer oder auch Casanova bezeichnen.
radotieren

Radotieren ist auch eines der zahlreichen Wörter, die niemand mehr kennt. Wir sind uns jedoch sicher, dass es in Ihrem Freundeskreis auch den ein oder anderen Menschen gibt, der gerne radotiert. Das Wort bedeutet nichts anders als "ausgiebig reden". Wenn Sie also mal wieder gesellig zusammensitzen und einer der anwesenden Personen einfach nicht die Klappe halten kann, könnten Sie diesem ja mal nahelegen, dass er nicht so viel radotieren soll. Übrigens: Das Wort selbst hat seinen Ursprung wohl in der französischen Sprache: Hier bedeutet "radoter" so viel wie "quatschen" und "ohne Ende labern".
schlampampen

Beim Lesen dieses Wortes wird man sofort denken, dass es sich hierbei um die Tätigkeit einer sehr schlampigen Person handelt. Dies ist jedoch völlig falsch: Mit dem lustig klingenden Wort wird nämlich in Wahrheit ein Mensch bezeichnet, der eine Mahlzeit in sich reinspachtelt oder alternativ sehr üppig isst. Entstanden ist das Wort "schlampampen" dabei wohl durch die Tatsache, dass bei einer ausgiebigen Mahlzeit auch stets sehr herzhaft geschmatzt und geschlürft wird.
Plempe

Das aus der Mode gekommene Wort "Plempe" würde man heute wohl am ehesten durch "Plörre" ersetzen. Es kam immer dann zum Einsatz, wenn jemand ein unaromatisches, zu wässriges oder anderweitig ungenießbares Getränk zu sich nahm und dann leicht angewidert verkündete "Was für eine Plempe". Interessant: Auch das Wort "Plörre" ist längst nicht in allen Regionen Deutschlands geläufig. Oftmals kommen stattdessen auch Bezeichnungen wie "Blärre", "Blürre" oder "Plärre" zum Einsatz.
dufte

Ein Wort, das heute kaum noch jemand kennt, ist "dufte". In den 70er Jahren, also in der sogenannten Flower-Power-Zeit", kam es zum Einsatz, um eine schöne Sache zu umschreiben. Sowohl der Kuchen von Oma, als auch ein erhaltenes Geschenk oder eine Sendung im Fernsehen konnten damals "dufte" sein - und damit nichts anders als "gut" oder "toll".
Klimbim

Ebenfalls in den 70er Jahren war das Wort "Klimbim" weit verbreitet. Man verwendete es, um Sachen zu umschreiben, die überflüssig oder unnütz waren - heute würde man vermutlich andere Wörter wie "Krempel" oder "Plunder" dafür verwenden. "Klimbim" war übrigens auch der Name einer deutschen Sketch-TV-Serie, die zwischen 1973 und 1973 lief.
Backfisch

Ein Backfisch ist ein köstliches Fischgericht, das viele Deutsche gerne verspeisen. Stimmt. Vor vielen Jahren wurden mit diesem Wort aber auch junge Mädchen zwischen dem 13. und dem 19. Lebensjahr beschrieben, die laut Ansicht der Erwachsenen noch nicht ausgereift waren. Bereits Goethe verwendete dieses Wort in seinem Werk "Götz von Berlichingen".
Furzknoten

Vor allem im Ruhrgebiet war es weit verbreitet, dass Erwachsene ein Kind als "Furzknoten" bezeichneten - in Anspielung auf ihre kleine Größe und die Tatsache, dass diese aus ihrer Sicht noch nicht reif genug waren. Dass dieses Wort mittlerweile vor allem bei jüngeren Menschen kaum noch geläufig ist, wurde 2020 im deutschen Kinderfilm "Max und die Wilde 7" thematisiert, in dem der junge Hauptdarsteller von einem Rentner ebenfalls als Furzknoten bezeichnet wird. Dieser murmelt daraufhin nur verwundert vor sich her: "Furzknoten? Was soll das denn für ein Wort sein?".
Kauderwelsch

Wenn jemand unverständlich vor sich her spricht, bezeichnete man dies vor einiger Zeit gerne als Kauderwelsch. Ein sehr gutes Beispiel für eine solche Ansprache ist die legendäre Szene mit Lothar Matthäus in einem TV-Studio des Senders Al-Jazeera, in dem er in extrem schlechtem Englisch unter anderem entgegnete: "I lose all my evening - for this shit here?". Die Moderatoren, die mit ihm im Studio standen, schauten sich nur verdutzt an und fragten sich wohl, was Matthäus hier für einen Kauderwelsch redet.
Potzblitz

Der Potzblitz ist kein echter Blitz, der am Himmel zu sehen ist. Er ist vielmehr ein Ausdruck für etwas Unglaubliches, das man kaum verarbeiten kann. Vergleichbar ist "Potzblitz" mit heutigen Jugendwörtern wie "Alter" oder auch "Krass".
Fräulein vom Amt

Der Ausdruck "Fräulein vom Amt" wird von älteren Menschen immer noch gerne verwendet, um die Mitarbeiterin eines Amtes oder einer Behörde zu bezeichnen. Der Ausdruck geht zurück auf die Zeit, in der man nicht einfach eine Nummer auf seinem Telefon wählen konnte. Stattdessen musste man sich zuerst mit einer Telefonistin verbinden lassen, die den Anruf dann letztendlich mithilfe von korrekt zusammengesteckten Drähten durchstellte - das sogenannte "Fräulein vom Amt".
Tausendsassa

Ein Tausendsassa ist ein Mensch, der offenbar unzählige Fähigkeiten besitzt - heute ist er eher als "Multitalent" bekannt.
Sendeschluss / Testbild

In den Anfangszeiten des Fernsehens gab es noch nicht ausreichend Material, damit rund um die Uhr gesendet werden konnte. Zu einer bestimmten Zeit setzte daher der Sendeschluss ein. Die jeweiligen Sender zeigten ab diesem Zeitpunkt nur noch ein Testbild, das sich aus mehreren Farben zusammensetzte und durch einen schrillen Pfeifton unterlegt war.