Ein gehobener Sprachstil als Ausdruck von Bildung und des guten Umgangs mit dem menschlichen Umfeld
Die Sprache ist das wichtigste Kommunikationsmittel der Menschen. Unabhängig davon, ob wir die Muttersprache gründlich beherrschen oder eine Fremdsprache erlernen, ist es für die Kommunikation mit anderen Menschen von großer Bedeutung, dass wir uns gewählt ausdrücken, ohne arrogant zu wirken. Ein Phänomen des Sprechens ist, dass im Beruf eine andere Sprechart vorherrscht als daheim oder unter Freunden.
Mit einer gehobenen Ausdrucksweise verschaffen sich Menschen eine höhere Akzeptanz bei ihren Mitmenschen. Dabei reicht es nicht aus, einfach wenige Wörter der gehobenen Sprache in die Kommunikation einfließen zu lassen. Der Sprachstil sollte im Ganzen stimmig sein und zu der Person passen, die ihn anwendet. So erreicht jeder die gewünschte positive Außenwirkung in der Kommunikation, um Mitmenschen den Bann zu ziehen. Die wichtigsten Fakten zum Thema finden Sie hier erörtert.
Die Kunst der gehobenen Sprache
Das Beherrschen der gehobenen Sprache ist eine Kunst. Aktuell hat sich in unser Sprachsystem zwar eine beliebte Form der Jugendsprache eingeschlichen, die von Generation zu Generation weitergegeben wird und auch vor dem Beruf nicht Halt macht. Lehrer verwenden sie ab und an, und in vielen Unternehmen herrscht ein lockerer Umgangston. Doch Bemühungen, sich gewählt auszudrücken, sind immer noch zeitgemäß und in vielen Bereichen des Lebens von Vorteil. Die gehobene Sprache wird niemandem in die Wiege gelegt, lässt sich aber erlernen.
Was ist die gehobene Sprache?
So individuell wie der Mensch, ist auch sein Sprachstil. Jeder entwickelt mit der Zeit seine eigene Form des Ausdrucks. Dies geschieht meistens in Abhängigkeit von seiner eigenen Lebenssituation und seiner Persönlichkeit. Die eigene Aussprache, das Sprechtempo sowie die Sprachmelodie beeinflussen unsere Außenwirkung, während wir kommunizieren und verschaffen uns einen hohen Wiedererkennungswert. Ein abwechslungsreicher Wortschatz, der Satzaufbau sowie der Sprechrhythmus prägen den persönlichen Sprachstil.
Wörter der gehobenen Sprache werden von allen Menschen, die sich damit gezielt auseinandersetzen, situationsbedingt verwendet. Dies geschieht fast automatisch und abhängig von Ort und Gesprächssituation. Daher gibt es einen formellen und einen informellen Sprachstil der sich durch entsprechend angewandte Wörter auszeichnet.
Die Rolle der gehobenen Sprache in unserem Leben
Während unseres gesamten Lebens gelangen wir in verschiedene Gesprächssituationen, die wir durch Verwendung von Wörtern der gehobenen Sprache beeinflussen und mitgestalten können. Variantenreiche Sprachstile unter Verwendung der Wörter der gehobenen Sprache im Detail:
- formelle Sprache im Berufsleben
- gehobene Sprache in der Standardsprache
- gehobene Sprache in der Literatur
- gehobene Sprache in der schriftlichen Kommunikation
Zu 1: Formelle Sprache im Berufsleben
Bei Verwendung des formellen Sprachstils werden Menschen gesiezt. Dies gehört zum guten Ton. Der formelle Sprachstil orientiert sich überwiegend an vier Kriterien:
abwechslungsreicher Wortschatz
korrekte Grammatik
deutliche Artikulation
Kommunikation in der Standardsprache
13 beispielgebende Begriffe der gehobenen Sprache im Berufsleben:
Im Berufsleben verschafft Ihnen eine stilvolle Kommunikation mit gehobener Sprache mehr Erfolg. Beruflicher Erfolg und Sprache stehen in unmittelbarem Zusammenhang. Sprachexperten haben herausgefunden, dass nur 13 Begriffe der gehobenen Sprache, sinnvoll eingesetzt, notwendig sind, um die persönliche Karriere voranzutreiben:
1. Ambition
2. Adaption
3. Authentizität
4. Achtsamkeit
5. Differenz
6. Defizit
7. Eigeninitiative
8. Funktionalität
9. Hierarchie
10. Initiieren
11. Implizieren
12. Innovation
13. Stimulus (klingt seltsam, hat im Geschäftsleben folgende Bedeutung: Ansporn, Anreiz, Impuls, Triebfeder)
Um in der Kommunikation bei formellen Anlässen das Interesse der anderen zu wecken, darf die Verwendung der gehobenen Sprache nie verkrampft wirken. Lassen Sie die Worte locker und geschickt in ein Gespräch einfließen; gewinnen Sie so an Wertschätzung. Setzt man zudem bestimmte Adjektive gezielt ein, so entsteht anstelle von Langeweile ein hochspannendes Gespräch. Fünf beispielhafte Adjektive aus der Vielfalt der Wörter der gehobenen Sprache, die ein Gespräch lebendiger erscheinen lassen:
1. ausnehmend (außergewöhnlich, außerordentlich)
2. stets (gleichbleibend, immer, beständig)
3. vermessen (anmaßend, überheblich)
4. zuträglich (hilfreich, günstig, nützlich)
5. weltgewandt
Zu 2: Gehobene Sprache in der Standardsprache
Die Standardsprache, bekannt als Hochdeutsch oder Hochsprache, wird überwiegend an Schulen, bei Behörden sowie in vielen weiteren Institutionen gesprochen. Im Hochdeutschen geht es vor allem um korrekte grammatische Strukturen ohne Abkürzungen sowie klare Aussageformen mit möglichst wenig Fremdwörtern. Erwachsene können auch in die Standardsprache einige Wörter der gehobenen Sprache einfließen lassen, wenn diese einem erfolgreichen Gespräch, in etwa mit den Behörden, dienen. Lehrer legen ihren Schülern immer wieder nahe, sich korrekt auszudrücken. Anstatt sich der oftmals verkürzten Jugendsprache zu bedienen, werden heute wieder vermehrt vollständige Sätze gebildet, die zum guten Ton der deutschen Sprache gehören.
Beispiel:
Anstelle von "Ich geh Gymnasium" wirkt es besser, wenn die Schüler sagen, "Ich gehe auf das Gymnasium".
Zu 3: Literarische Sprache als gehobene Sprache
Die gehobene Sprache verfügt über einen großen Reichtum an literarischen Stilmitteln, die nicht nur in der Literatur großen Eindruck hinterlassen. Im geschriebenen Ausdruck ist der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Viele bedienen sich dabei moderner Wörter der gehobenen Sprache als auch traditionell schöner Wörter. Diese Mischung erzeugt beim Leser (und beim Zuhörer) eine höhere Aufmerksamkeit als eine stets gleichbleibende Wortwahl.
10 Wortbeispiele der gehobenen Sprache aus einem nahezu unbegrenzten Wortschatz, die sowohl die Literatur als auch das tägliche Leben bereichern:
1. kredenzen (anbieten, servieren)
2. nachspüren (einer Fährte folgen)
3. emporschnellen (plötzlicher Wertzuwachs, hochspringen, aufspringen)
4. darbieten (etwas vortragen, etwas reichen)
5. enthüllen (etwas offenkundig machen, entlarven)
6. preisgeben (etwas verraten, aufgeben)
7. wandeln (langsam laufen, schreiten)
8. kundtun (ausdrücken, bekannt geben, äußern)
9. erspähen (erblicken, finden, sichten, sehen)
10. aufbegehren (widersprechen, sich empören, sich wehren)
Zu 4: Wörter der gehobenen Sprache in der schriftlichen Kommunikation
Mit der mündlichen Sprache haben die Menschen wenig Probleme. Man unterhält sich, tauscht sich aus, fragt nach, wenn etwas unverständlich ist. Dies gilt sowohl im familiären Bereich als auch in der Schule, bei Behörden, unter Freunden sowie bei der Arbeit. Erhält eine Person jedoch ein Schriftstück, einen Brief, so sollten Wörter der gehobenen Sprache in geringer Anzahl eingesetzt werden, damit der Inhalt des Briefes dem Empfänger klar ist. Dies gilt gleichermaßen für den Liebesbrief als auch das Schreiben an eine Behörde.
Wimmelt ein Brief nur so von Fremdwörtern, so wirkt dies auf den Betrachter eher zwanghaft eingestreut und hat mit der gehobenen Sprache so wenig zu tun wie die Literatur mit einer Geburtstagsparty. Fremdwörter sind keine Wörter der gehobenen Sprache und sollten daher eher selten und nur bei genauer Kenntnis der Bedeutung des Wortes verwendet werden.
Schreiben wir an Familie oder Freunde verwenden wir einen sehr persönlichen Schreibstil, gespickt mit liebevoll eingesetzten Wörtern. Alleine die Grußformel bei privaten Briefen ist eine andere als im formellen Schriftwechsel. Doch auch im geschäftlichen Schriftverkehr darf eine Portion Herzlichkeit einfließen, kennen wir unsere Geschäftsbeziehungen gut.
So steht in der Grußformel anstelle eines kühlen 'Mit freundlichen Grüßen' ein verbindliches 'Herzlichst, Ihr/Ihre'.
Privat liest man dagegen oft 'In Liebe ... / mit ganz viel Liebe' oder 'dein/deine ...', was ein gutes Gefühl beim Empfänger des Schriftstücks erzeugt.
Es gibt zahlreiche Substantive, die als Wörter der gehobenen Sprache die schriftliche Kommunikation bereichern. Entsprechende Wirkung wird immer dann erzielt, wenn Wörter der gehobenen Sprache an der passenden Stelle im Text eingesetzt werden. 10 Substantive unter den unerschöpflichen Wörtern der gehobenen Sprache, die die schriftliche Kommunikation aufwerten:
1. Wohlgefallen (Begeisterung, Freude)
2. Strahlkraft (Ausstrahlung)
3. Obliegenheit (Verpflichtung, Aufgabe)
4. Makel (Fehlerhafte Beschaffenheit, Wertminderung)
5. Hauch (geringste Anzeichen, zaghafte Spur, Andeutung, Schimmer)
6. Dasein (menschliche Existenz, Vorhandensein von Etwas, Bestehen)
7. Antlitz (Gesicht)
8. Aura (besondere Ausstrahlung, Charisma)
9. Entzücken (Freude, Begeisterung, freudige Bestätigung)
10. Gefilde (Gegend, Landschaft)
Warum gehobene Wörter verwenden, wenn es auch einfach geht?
Der wichtigste Grund, gehobene Wörter und einen gehobenen Sprachstil zu verwenden: Die Menschen in Ihrer Nähe fühlen sich wohl damit. Sie selbst wirken auf andere charismatischer und gebildet.
Einige exemplarische Paradebeispiele, die den großen Unterschied aufzeigen:
Gehobene Sprache: verzehren, speisen
Standardsprache: essen
Umgangssprache: mampfen, futtern
Vulgärsprache: fressen
Der Kellner eines gehobenen Restaurants bekundet einladend: "Hier werden Sie vorzüglich speisen."
Sehr einfache Menschen rufen zum Essen: "Komm, gleich gibt's was zu fressen (mampfen etc.)."
In der Standardsprache: "Hier gibt es etwas zu essen."
Womit fühlt sich der Mensch wohler? Dies ist seine ganz individuelle Angelegenheit.
Weitere einschneidende Beispiele:
aus dem Leben scheiden / versterben - abkratzen, abnippeln, ins Gras beißen
länger bleiben - versacken
Leute - Pöbel
oder
"Wünschen Sie ein Glas Wein?" - "Hier gibt's was zu saufen."
Diese aufgezeigten Sprachmuster beweisen einmal mehr, wie wichtig die Wörter der gehobenen Sprache sowie ein insgesamt gehobener Sprachstil das zwischenmenschliche Leben positiv gestalten.
Fazit
Schnell werden Sie zustimmen, dass sich die eigene Außenwirkung durch einen gehobenen Sprachstil immens verbessert. Dieser ist für das gesamte persönliche Umfeld, unabhängig von den sozialen Schichten, aus denen ein Mensch abstammt, einfach angenehmer. Bis es soweit ist, dass ein Mensch die stilvolle gehobene Sprache in allen Bereichen des Lebens gekonnt umsetzen kann, ist es ein weiter Weg, der jedoch gangbar ist. Bücher, Seminare, Onlinekurse und der tägliche Umgang mit Menschen, die den gehobenen Sprachstil pflegen, sind Hilfsmittel, um dieses Ziel zu erreichen. Gezielt eingesetzte Wörter der gehobenen Sprache unterstreichen den Lifestyle eines Menschen ebenso wie gepflegte Kleidung und ein ordentliches sauberes Erscheinungsbild.